Säure/Base/Puffer

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Vertiefungsfragen

Vertiefungsfragen

HCl ist in Wasser eine sehr starke Säure. Was ist die konjugierte Base dazu? Ist diese konjugierte Base stark oder schwach?
Die Reaktionsgleichung in Wasser ist: HCl + H2O H3O+ + Cl-.
Die konjugierte Base ist Cl
-. Die Reaktion läuft praktisch vollständig in Richtung des Reaktionspfeils ab.
Die Rückreaktion läuft daher nur sehr (!) wenig ab. Cl- ist daher eine schwache Base.
Dies gilt auch allgemein: Je stärker eine Säure, desto schwächer ist die konjugierte Base dazu. Je stärker eine Base, desto schwächer ist die konjugierete Säure dazu.

HCl ist eine stärkere Säure als HNO3. Welches sind die konjugierten Basen? Welche ist stärker?
Die konjugierten Basen sind Cl- und NO3-. Da HCl eine stärkere Säure als HNO3 ist, ist Cl- die schwächere konjugierte Base als NO3-.

OH- reagiert als starke Base. Welches ist die konjugierte Säure dazu? Ist diese stark oder schwach?
OH- als Protonenakzeptor: OH- + H+ H2O. Da die Base OH- stark ist, muss die konjugierte Säure H2O schwach sein.

Ist zu erwarten, dass NO3- durch Reaktionen mit H2O zu einer pH-Änderung führt? (Brönsted-Theorie)
NO3- als Protonendonator ist nicht möglich.
NO
3- als Protonenakzeptor ist möglich: NO3- + H+ HNO3
Weil HNO
3 eine starke Säure ist, ist die konjugierte Base NO3- schwach.
Die Reaktion als Base mit dem Lösungsmittel ist dann:
NO3- + H2O HNO3 + OH-
Diese Reaktion tritt für die schwache Base nur sehr (!) wenig ein. c(OH
-) und damit auch c(H+) ändern sich praktisch nicht.
Die Lösung eines Nitrats ist neutral.
ANMERKUNG (schwieriger): Diese Überlegung gilt für alle Salze von Alkali- oder Erdalkalimetallen mit starken Säuren. Lösungen von mehrwertigen Kationen, z.B. Al3+, reagieren aber in der Regel sauer. Dies hängt nicht (!) mit dem Anion zusammen, die bisherige Überlegung ist richtig. Der saure Charakter ist durch die Säureeigenschaft des Kations hervorgerufen. Dass Al3+ in wässiger Lösung sauer reagiert, war erst durch die Theorie von Brönsted verständlich! Al3+ bildet in wässriger Lösung Komplexe [Al (H2O)6 ]3+ . Diese reagieren sauer wegen der Reaktion [Al (H2O)6 ]3+ + H2O [Al (H2O)5 (OH) ]2+ + H3O+.

Geben Sie zu folgenden Stoffen jeweils die konjugierte Säure und Base an! (Begründen Sie auch, wenn diese nicht existieren)
HBr, HSO
4-, H3PO4, H2PO4-, PO43-, NH3, NH4+
HBr: S existiert nicht, dann müsste HBr als Base wirken; B Br-, weil mit HBr + H2O H3O+ + Br- HBr als Säure reagiert
HSO4-: S H2SO4, weil mit HSO4- + H2O H2SO4 + OH- HSO4- als Base reagiert; B SO42-, weil mit HSO4- + H2O SO42- + H3O+ HSO4- als Säure reagiert. (HSO4- ist überwiegend eine Brönsted-Säure.)
H3PO4: S existiert nicht, da H3PO4 nicht als Base wirken kann; B H2PO4-, weil mit H3PO4 + H2O H2PO4- + H3O+ H3PO4 als Säure reagiert (das entstehende Ion H2PO4- ist selbst wieder eine Brönsted-Säure)
H2PO4-: S H3PO4, weil mit H2PO4- + H2O H3PO4 + OH- H2PO4- als Base reagieren kann; B HPO42-, weil mit H2PO4- + H2O HPO42- + H3O+ H2PO4- als Säure reagieren kann. (Für Phosphate ist qualitativ schwer einzuschätzen, wie das Ion reagieren wird; erst mit Rechnungen unter Verwendung der pK-Werte kann entschieden werden, welcher Charakter - Säure oder Base - überwiegt.)
PO43-: S HPO42-, weil mit PO43- + H2O HPO42- + OH- PO43- als Base reagieren kann; B existiert nicht, weil keine Reaktion möglich ist, bei der PO43- ein Proton übertragen und damit eine konjugierte Base entstehen könnte
NH3: S NH4+, weil mit NH3 + H2O NH4+ + OH- NH3 als Base reagieren kann; B NH2-, weil mit NH3 + H2O NH2- + H3O+ NH3 als Säure unter Bildung des Amid-Anions reagieren kann. (NH3 ist überwiegend eine Brönsted-Base.)
NH4+: S existiert nicht, NH4+ kann kein H+ aufnehmen, ein NH5+ existiert nicht; B NH3, weil mit NH4+ + H2O NH3 + H3O+ NH4+ als Säure reagieren kann.

Welchen Säure/Base-Charakter hat reines H2O?
H2O hat Säure und Basecharakter; man nennt das einen amphoteren Stoff. In der Formulierung von Arrhenius ist dies durch H2O H+ + OH- erkennbar; H2O liefert sowohl H+ als auch OH-. In der Formulierung von Brönsted ist dies durch H2O + H2O H3O+ + OH- erkennbar; H2O kann sowohl als Protonendonator als auch als Protonenakzeptor wirken.

Wie und warum kann man mit einem Indikator den pH-Wert einer Lösung erkennen?
Man kann nur jeweils den pH-Wert in einem Umschlagsbereich feststellen, dieser Bereich ist für jeden Indikator verschieden. Das Gleichgewicht zwischen Indikatorsäure und Anion dazu (bzw. Indikatorbase und Kation dazu) hängt von der Konzentration der H+-Ionen ab. Für einen Indikator "HInd": HInd    H+ + Ind-. Liegt viel H+ vor, liegt überwiegend HInd vor; liegt wenig H+ vor, liegt überwiegend Ind- vor. HInd und Ind- liegen im Verhältnis 1:1 vor, wenn der pH-Wert der Lösung gleich dem pKS-Wert der Indikatorsäure ist.

Ein Indikator kann nur in zwei verschiedenen Formen vorliegen - Säure und Anion dazu oder Base und Kation dazu. Beide haben eine bestimmte verschiedene Farbe. Warum kann man aber bei Indikatoren auch Mischfarben beobachten?
Im Bereich um den Umschlagspunkt liegen beide Formen nebeneinander vor. Man beobachet daher die Überlagerung der beiden Eigenfarben als Mischfarbe.

Warum gibt es verschiedene Indikatoren?
Jeder Indikator hat einen bestimmten Umschlagspunkt (und Umschlagsbereich). Um diesen Farbumschlag bei verschiedenen pH-Werten muss jeweils ein dazu passender Indikator ausgewählt werden. Beispiele: Methylrot und Methylorange haben den Umschlagspunkt im schwach sauren und Phenolphthalein im schwach alkalischen pH-Bereich.

Sie haben drei Lösungen, mit pH 3,0, pH 4,5 und 6,0. Wie könnte man mit den beiden Indikatoren Methylorange (MO) und Methylrot (MR) die Lösungen unterscheiden? Wenn Sie wollen, dürfen Sie die Indikatorlösungen auch mischen.
Im Tabellenwerk findet man folgende Umschlagbereiche: MO 3,0 - 4,4; MR 4,4 - 6,2. Man untersucht die Lösungen mit jeweils etwas Indikator. Eine Mischung führt zu unübersichtlichen Farben! pH 3,0: MO orange / MR rot; pH 4,5: MO gelb / MR rot; pH 6,0: MO gelb / MR gelb.

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